Sabrina Repp – unsere Kandidatin für Europa 2024
Jung, Frau, ostdeutsch – Dafür hat sich unsere Landesvertreterversammlung in Linstow heute bei der Aufstellung der Kandidatin für die Europawahl 2024 entschieden.
Sabrina Repp setzte sich heute auf unserer Versammlung in Linstow mit 65 von 89 Stimmen klar gegen ihren Mitbewerber Dr. Thomas Salzmann durch. Als Ersatzkandidatur wurde Silke Maria Preßentin gewählt.
Nun gilt es im Januar in Berlin für einen guten Listenplatz zu streiten. Dafür haben die Genossinnen und Genossen in Linstow Manuela Schwesig und Julian Barlen als Delegierte gewählt. Beide führten bisher auch die Verhandlungen in der Länderrunde mit dem Parteivorstand.
Jung. Frau. Ostdeutsch.
Drei Eigenschaften, die vor ein paar Jahren oft als Makel von politischen Gegnern und in vielen Medien genannt wurden. "Eigentlich Eigenschaften, die ich immer gut fand", wie Manuela Schwesig in ihrem Schlusswort betonte. "Die CDU war sich nicht zu blöd, mich einmal als Küstenbarbie zu bezeichnen. So eine Zuschreibung wird dann gern in den Medien aufgegriffen und trägt sich weiter. Dabei ist Barbie, wie wir wissen, doch ziemlich erfolgreich."
Und so haben sich auch die Delegierten auf der Landesvertreterversammlung am heutigen Samstag für diese drei Eigenschaften entschieden: Für eine starke, junge, weibliche Stimme für den Osten.
"Auch in meiner Familie hat die Friedliche Revolution für einschneidende Veränderungen gesorgt. Meine Mutter konnte ihre gelernte Tätigkeit als Gärtnerin nicht mehr fortführen – was folgte war Langzeit-Arbeitslosigkeit, ABM, 1€-Job und nicht zuletzt Kettenbefristung als Reinigungskraft. Schon früh lernten meine Schwester und ich daher, was es bedeutet aufs Geld zu achten, auf Dinge zu verzichten und Verantwortung für uns und unsere Familie zu übernehmen." Die Familie der 24-Jährigen Sabrina Repp steht exemplarisch für viele ostdeutsche Familien, denen es so erging. "Hier müssen wir als Politik deutlich machen, dass wir diese Menschen nicht vergessen und alles dafür tun, dass sie die gleichen Chancen in unserer Gesellschaft und auf ein glückliches Leben haben. Wir stehen im Kampf um Anerkennung, Wertschätzung und nicht zuletzt im Kampf um gleiche Chancen und faire Bezahlung an ihrer Seite."
Diese Biografie war für Sabrina Ansporn, etwas verändern zu wollen und sich politisch zu engagieren. Seit vielen Jahren ist in der politischen Jugendbildung tätig, zum Beispiel im Projekt "Ich bin wählerisch". Dabei versucht sie jungen Menschen näher zu bringen, wir wichtig es ist, sich in der Demokratie einzubringen. Sie selbst tut dies in der Enquete-Kommission "Jung sein in MV" des Landtags MV ein, im Landesvorstand der Jusos MV, im Vorstand der Rostocker SPD und vielem mehr.
Demokratischer Ostseeraum
In ihrem Master in Politikwissenschaften beschäftigte sich Sabrina mit Europäischen Grenzregionen. Sie fokussierte sich dabei auf die Grenze zwischen Sachsen und Tschechien. Vieles aus ihrer Arbeit lässt sich auf die Deutsch-Polnische Grenzregion bei uns in MV übertragen.
In ihrer Rede greift Sabrina Repp daher gern den Antrag auf, den wir heute nochmal verbessert beschlossen haben: „Für M-V ist die Zusammenarbeit mit unseren Partner*innen im Ostseeraum für die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft unabdinglich. Mit dem Positionspapier ‚Kooperation im demokratischen Ostseeraum‘ sind wir mit guten Vorschlägen für eine künftige Zusammenarbeit im Ostseeraum vorangegangen. Wir wollen ein Ostsee-Motor für die Europäische Union sein und deutlich machen, dass wir stärker sind, wenn wir gut zusammenarbeiten. Und insbesondere in den zahlreichen ländlichen Räumen unseres Bundeslandes muss die Europäische Union durch gute Lösungen sichtbarer werden und näher bei den Menschen sein.“
Dass Europa im Ostseeraum zusammenwächst, das zeigte uns auch eine Grußbotschaft, die wir in der Zählpause erhielten. Auf dem Bildschirm meldete sich Tytti Tuppurainen, Europaministerin unter Sanna Marin in Finnland und jetzt Fraktionsvorsitzende der finnischen Sozialdemokrat*innen im Parlament. Auch die Spitzenkandidatin der SPD für die Europawahlen, Katarina Barley, hatte ein digitales Grußwort an die Versammlung gesendet.
Egal, ob Mann, Frau, Ost, West, Blond, Dunkel: Konzentrieren wir uns auf die Inhalte!
So wie Manuela Schwesig heute deutlich gemacht hat, dass sie sich nicht von frauenfeindlichen Sprücheklopfern die Butter vom Brot nehmen lässt. So ließ es sich auch Sabrina nicht nehmen, auf einen Artikel zu antworten, in dem sie als verträumte Märchenleserin verspottet wurde:
„Lasst uns die Herausforderungen gemeinsam angehen – so groß wie sie auch scheinen mögen. Damit eine gerechte, demokratische und friedliche Zukunft und vor allem ein Europa, das für alle da ist, kein Märchen bleibt."